Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau

Gute Voraussetzungen für einen guten Start ins 2025

Das Wetter in den vergangenen Wochen war wechselhaft, zwischen warm und frühlingshaft mit teilweise mehr, wie 10 Grad Celsius und tiefen Minustemperaturen brachte der Februar alles mit. Vielerorts sind die ersten Bodenbearbeitungen gemacht worden – es zeigt sich aber, dass es nach wie vor sehr nass ist. Geduld ist wiederum im Anbaujahr 2025 gefragt, damit das volle Potential ausgeschöpft werden kann. Das Jahr beginnt aber vielversprechender als das letzte 2024.

Zuckerrübensaat 2025

Die ersten kitzelt es schon und sie überlegen sich womöglich, die Zuckerrüben zu säen. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass es richtig ist, dass eine lange Vegetationsperiode angestrebt wird, es aber entscheidender ist, dass die Zuckerrüben kontinuierlich wachsen können. Das Ziel muss eine möglichst rasche Jugendentwicklung sein, sodass die Zuckerrüben die heikle Phase rasch überwinden können. Die Saatgutbeizung Force wirkt maximal 2-3 Wochen und schützt die Zuckerrüben anschliessend nicht mehr gegen unterirdische Schädlinge. Nach wie vor gibt es leider keine weiteren Möglichkeiten, die Fachstelle arbeitet aber an Lösungen für die Zukunft. Somit bringt es nichts, wenn die Zuckerrüben lange im Keim- bis 2-Blatt verharren und nicht wachsen. Neben unterirdischen Schädlingen ist vor allem auch der Erdfloh in dieser heiklen Phase ein grosses Problem. Dies ist vor allem für Betriebe im Bio-, IP Suisse- und Extensoanbau wichtig, denn diese Betriebe haben keine Möglichkeiten, den Erdfloh zu behandeln.

Saatbeetbereitung und Aussaat

Der Boden muss bei der Bearbeitung im ganzen Bearbeitungshorizont krümeln und es darf keine Schollen geben. Schäden am Boden, welche im Frühjahr bei der Bodenbearbeitung oder der Saat verursacht werden, können sich auf die ganze Vegetation negativ auswirken. Im Jahr 2024 wurde vielerorts zu früh und vorwiegend zu Nass gesät, womit bereits viel Schaden angerichtet war und das Potential nicht ausgeschöpft werden konnte. Daher ist an die Vernunft zu appellieren. Eine Saat unter optimalen Bedingungen zehn Tage später ist wertvoller als ein «geknorzte» Mitte März. Die Ablagetiefe des Saatgutes sollte nur bei einem grobscholligen Saatbeet, nach Frühjahrspflug oder einer Aprilsaat tiefer als 2-3 cm sein. Insbesondere auf zu fein bearbeiteten Feldern oder zu Verschlämmung neigenden Böden soll die Saat möglichst flach, in jedem Fall aber auf die rückverfestigte Bodenschicht gelegt werden. Dies gilt ebenso bei nassen Verhältnissen, wo eine flache Saat zu empfehlen ist. Die Aussaat soll aber keinesfalls direkt vor angekündigten ergiebigen Niederschlägen erfolgen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass ein lückiger und unregelmässiger Feldaufgang viel mehr mit Fehlern in der Bodenbearbeitung und der Saat zu tun hat als mit der Saatgutqualität. Denn auch dieses Jahr hat die Vielzahl an Keimtests gezeigt, dass überlagertes Saatgut, welches korrekt gelagert wurde, bedenkenlos eingesetzt werden kann. Es empfiehlt sich dennoch, das überlagerte unter das neue Saatgut zu mischen.

Erdfloh

Mit den Erfahrungen aus den letzten Jahren kann die Situation etwas entspannter betrachtet werden. Seit dem trockenen Frühjahr 2020 (> als 40 Tage kein Niederschlag) ist der Druck beim Rübenerdfloh kontinuierlich zurückgegangen. Etwas was der Erdfloh nicht mag und seine Aktivitäten sehr stark einschränkt sind Wind und Niederschläge. Es hat sich gezeigt, dass die Zuckerrüben mehr Einstiche durch den Erdfloh ertragen, als ursprünglich befürchtet. Eine Behandlung ist nur in den wenigsten Fällen nötig. Zeigen Sie Geduld und warten Sie ab, bis die Bekämpfungsschwelle erreicht ist. Diese ist unverändert bei 50 % befallenen Pflanzen im Keimblatt und bei 80 % befallenen Pflanzen im 2-4-Blattstadium der Zuckerrüben. Ist mit einem Niederschlag in den kommenden Tagen zu rechnen, kann mit einer Bekämpfung zugewartet werden. Die Erdflöhe werden abgespült oder ziehen sich zurück, und gleichzeitig machen die Zuckerrüben nach dem Niederschlag oftmals einen Wachstumsschub, sodass eine Behandlung vielerorts nicht mehr nötig ist. Ist es jedoch während der folgenden 7-10 Tage mit trockenen Bedingungen zu rechnen, so empfiehlt es sich, bei der Erreichung der Bekämpfungsschwelle eine Behandlung ins Auge zu fassen. Der Erdfloh verursacht nie einen Totalschaden und die Zuckerrüben werden nur bei gleichzeitigem Ausbringen von Klassik-Herbiziden im Wachstum gehemmt. Jeder Insektizideinsatz muss vorgängig von der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle bewilligt werden.

Düngung

Die Zuckerrüben können moderat gedüngt werden und müssen je nach Bodenversorgung (Kontrolle Bodenanalyse) nicht bis an die bewilligte Düngungsnorm gedüngt werden. Im Normalfall reichen ungefähr 80 Einheiten Stickstoff für viehlose Betriebe. Mit Hofdüngereinsatz ist eine Startgabe von 20-50 Einheiten Stickstoff aus dem Sack ausreichend. Auf viehlosen Betrieben ohne jegliche Hofdüngergaben folgt danach noch eine Kopfgabe von 40-80 Einheiten Stickstoff. Für die restlichen Elemente genügt es, das zu düngen, was mit den Rüben in die Fabrik weggeführt wird (60 kg P2O5 – 180 K2O – 40 MgO). Luzi Schneider Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau Strickhof Lindau 058 105 98 78

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