Der Würzig-Wilde aus dem Walde
Man darf ihn auf keinen Fall mit der giftigen Herbstzeitlosen oder dem Maiglöckchen verwechseln. Bärlauch riecht nach Zerreiben der Blätter eindeutig nach Knoblauch, das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose nicht!
Dem zarten Kraut werden gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben – ideal, um im Frühling auf Trab zu kommen. Er wird auch Knoblauchspinat, Waldknoblauch oder Hexenzwiebel genannt, da er einen scharfen Geschmack nach Knoblauch hat und intensiv würzt. Aber im Gegensatz zum Knoblauch verursacht der Bärlauch keinen Körpergeruch.
Am besten als Pesto konservieren
Die Blüten schmecken ebenfalls nach Knoblauch und können zum Beispiel als Salatdekoration verwendet werden. Wenn der Bärlauch zu blühen anfängt, kann man die Blätter nicht mehr verwenden, da sie dann zäh und faserig werden.
Bärlauch-Blätter können für den Vorrat nicht getrocknet werden, da beim Trocknen die Wirkstoffe und der Geschmack verloren gehen. Dafür kann man ihn als feinen Pesto konservieren. Getrocknet ist Bärlauch aber in Lebensmittelabteilungen grosser Warenhäuser, auf Wochenmärkten oder in Gewürzgeschäften erhältlich. Beim Kauf von Bärlauchpesto sollte man darauf achten, dass der Pesto keinen Käse enthält, dann ist er lange, oft über Jahre hinweg haltbar. Der Bärlauch schmeckt kleingeschnitten auf dem Butterbrot, in Salaten und im Kräuterquark. Er passt auch zu allen währschaften, pikanten Speisen.
Aufbewahrung
Tiefkühlen: Die ganzen Blätter, gewaschen und gut abgetrocknet, in einen Tiefkühlbeutel oder -behälter geben, jeweils eine Lage Backpapier dazwischen legen und gut verschliessen (Haltbarkeit 6 bis 12 Monate). Frische Blätter kann man für kurze Zeit in einem Plastikbeutel im Gemüsefach aufbewahren. Dazu gibt man ein paar Tropfen Wasser oder ein befeuchtetes Küchentuch in den Beutel und bläst ihn leicht auf. Die druckempf indlichen Blätter liegen so locker und geschützt im Beutel, ohne gequetscht zu werden. Der frische Bärlauchgeschmack hält sich am längsten in Bärlauchbuttter, die bei Bedarf auch tiefgefroren werden kann.
Ofenkartoffeln mit Bärlauchdip
Zutaten (4 Pers.): Eine Handvoll Bärlauch-Blätter, 350 g Hüttenkäse, 1 kg Kartoffeln, 1 EL Olivenöl, 0,6 dl Rahm, 1 Pr Salz und Pfeffer. Zubereitung: Die Kartoffeln waschen und in Spalten schneiden. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit dem Öl bepinseln. Mit Salz und Pfeffer bestreuen und für ca. 20 bis 30 Minuten bei 200° C backen. In der Zwischenzeit 2/3 des Bärlauchs in kleine Stücke und den Rest in dünne Streifen schneiden. Mit dem Hüttenkäse, dem Rahm, Salz und Pfeffer verrühren. Kartoffeln auf Tellern verteilen und mit dem Dip servieren.
Feta-Bärlauch-Schnecken
Zutaten: 40 g Bärlauch, 1 Blätterteig ausgewallt, 250 g Feta-Schafkäse, 1 Schuss Rapsöl
Zubereitung: Bärlauch waschen, rüsten und fein hacken. Den Feta in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken, bis die Masse krümelig wirkt. Einen Schuss Öl und den Bärlauch hinzufügen, gut vermengen. Anschliessend die Masse auf den Blätterteig streichen (dabei Ränder freilassen) und satt aufrollen. Für 20 Minuten ins Gefrierfach geben, danach die Rolle mit einem gezackten Messer in Scheiben schneiden. In der Mitte des Backofens bei 180 Grad ca. 20 Minuten knusprig backen und lauwarm servieren.
Bärlauch-Risotto
Zutaten: Ca. 80 g Bärlauchblätter, 8 dl Bouillon, 3 EL Olivenöl, 120 g Reibkäse, 300 g Risotto-Reis, 2 EL Sauerrahm, 2,5 dl Weisswein, 1 Zwiebel, gehackt.
Zubereitung: Bei mittlerer Hitze die Zwiebeln in einer Pfanne mit Olivenöl glasig braten. Risotto hinzufügen, ebenfalls glasig braten. Mit Weisswein ablöschen. Unter stetigem Umrühren ca. 20 Minuten weiter köcheln lassen. Währenddessen wird immer wieder von der Bouillon zugegossen. Den Bärlauch in Streifen schneiden und einige für die Deko beiseitelegen. 5 Minuten, bevor der Reis fertig gekocht ist, wird der Bärlauch vorsichtig zusammen mit 120 Gramm Käse unter den Reis gezogen. Den Sauerrahm zum Verfeinern unter das Risotto mischen. Das Risotto in Schalen anrichten und mit einigen frischen Streifen Bärlauch servieren. Mit etwas Streukäse serviert schmeckt das Bärlauch-Risotto besonders gut. En Guete! Claudia Gysel