Zukünftige Bäuerin im Fokus_Korrigenda

Jenny Herrmann absolviert seit Februar die Weiterbildung zur Bäuerin mit eidg. Fachausweis BP am Strickhof. Mit ihrer Familie wohnt die 20-Jährige in Guntmadingen. Was ihre Beweggründe für die Weiterbildung sind, hat sie dem Schaffhauser Bauer erklärt:

 

Schaffhauser Bauer: Weshalb machen Sie die Weiterbildung zur Bäuerin?

Jenny Herrmann: Zuerst habe ich eine Lehre als Fachfrau Gesundheit EFZ in einem Altersheim abgeschlossen. Im Anschluss wollte ich mich weiterbilden. Als ich dann auf die Bäuerinnenschule stiess, war ich sehr überrascht, dass es so eine vielseitige Weiterbildung überhaupt gibt. Da wusste ich, genau dies möchte ich machen und ich habe mich umgehend dafür angemeldet. Sich Wissen anzueignen zum Beispiel über Gartenbau, Rindviehhaltung, Textiles Gestalten, Ernährung und Verpflegung, Buchhaltung, Recht und Betriebsführung begeistert mich.

 

Wann begannen Sie mit der Weiterbildung?

Herrmann: Im letzten Sommer habe ich die FaGe-Ausbildung abgeschlossen und diesen Februar begann die Weiterbildung in der Bäuerinnenschule. Überbrückt habe ich die Zeit, indem ich auf zwei verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben mit kleinen Kindern gearbeitet habe. Dies war eine sehr bereichernde Erfahrung für mich.

 

Wie sind Ihre Pläne ab Juli, wenn die Schule abgeschlossen ist?

Herrmann: Nach dem Abschluss arbeite ich bis Ende September auf einem familiären Alpbetrieb.

Mein Ziel ist es, den eidgenössischen Fachausweis zu erwerben. Dafür benötige ich zwei Jahre Berufserfahrung. Ab Oktober 2024 suche ich noch weitere landwirtschaftliche Arbeitsstellen. Ich trage gerne Verantwortung, bin offen Neues zu lernen, schätze die Arbeit mit Kindern und in der Natur.

 

Was hat Ihnen in der bisherigen Schulzeit am besten gefallen?

Herrmann: Die Abwechslung finde ich sehr spannend. Das Vielseitige und vor allem, dass ich das Gelernte praktisch täglich umsetzen kann. Die gute Balance zwischen Draussen und Drinnen arbeiten gefällt mir sehr.

Die Produkteverarbeitung finde ich spannend. Gerade habe ich gelernt, Sauerkraut zu fermentieren. Wir erhalten hier kompetentes Werkzeug aufgezeigt und dadurch freut man sich, das Gelernte selbst anzuwenden. Dazu fühle ich mich hier sehr wohl. Nicht zuletzt auch dank den Lehrer-/innen, welche sehr kompetent und herzlich sind.

 

Sie absolvieren die Bäuerinnenschule als Vollzeitweiterbildung. Wie können wir uns dies vorstellen?

Herrmann: Seit Februar lebe ich unter der Woche hier am Strickhof im Internat. Ich habe mir diese Auszeit bewusst genommen und geniesse diese Zeit. Täglich besuchen wir 8 Lektionen Unterricht und vertiefen unser Wissen zusätzlich im Selbststudium. Wir Schülerinnen haben ähnliche Interessen und haben eine tolle Zeit zusammen.

Ich kann diese Weiterbildung jedem weiterempfehlen, sei es um einen Haushalt zu führen oder um sein Allgemeinwissen zu erweitern. Die Weiterbildung dauert Vollzeit fünf Monate oder berufsbegleitend zwei Jahre. Die beiden Varianten machen es möglich, dass ein breites Publikum die Weiterbildung absolvieren kann. Nach bestandenen Modulen und zwei Jahren nachgewiesener Berufserfahrung, kann man sich an die Berufsprüfung anmelden und ist danach Direktzahlungsberechtigt.